02.09. - 05.09.2015, Bad Boll
Die Jesuitenmission und die erste große Begegnung mit China
Philosophische Sommerakademie
China und Europa, hier vor allem Deutschland, stehen in einem intensiven Kulturaustausch - und das seit Jahrhunderten. In dieser Sommerakademie wollen wir diesen Austausch näher beleuchten. Die Aktivität der Jesuiten in China führte zu einer beeindruckenden Begegnung zwischen den Kulturen, die den Gelehrten der (Früh-)Aufklärung (Leibniz, Wolff, Voltaire) wesentliche Impulse für ihr Denken gab: China war für sie zum „Modell“ für Europa geworden. Was bedeutet dies für die heutigen Kulturbeziehungen?
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Thema
Der Kulturaustausch zwischen China und Europa vom 16. bis 19. Jahrhundert veränderte beide Kulturen nachhaltig. In Europa wurde die Begeisterung für China in der Mode sichtbar, an Neuerungen wie dem Porzellan, den Feuerwerken, dem Einfluss auf die Gartenkultur, dem Prüfungssystem für Staatsbeamte, einer neuen Geschichtsschreibung und sie wurde vor allem in der Philosophie spürbar.
Briefe, Reiseberichte und Übersetzungen chinesischer Klassiker erschütterten die geistige Welt Europas mehr, als es die Entdeckung Amerikas vermocht hatte: Plötzlich wurde den Menschen bewusst, dass am anderen Ende des eurasischen Kontinents eine ebenso alte Zivilisation Vorstellungen von Mensch und Kosmos entwickelt hatte, die man nicht einordnen oder gar übergehen konnte. Die Jesuitenmission in China führte zu einer beeindruckenden Begegnung zwischen den Kulturen, die den Gelehrten der Frühaufklärung (Leibniz, Wolff, Voltaire) wesentliche Impulse für ihr Denken gab: China war für sie zum Modell für Europa geworden…
In der Sommerakademie werden wir uns mit zentralen Themen und Texten dieser Begegnung beschäftigen und der Frage nachgehen, welche Bedeutung sie für aktuelle Probleme der Begegnung zwischen Kulturen haben kann.
Herzliche Einladung nach Bad Boll!
Dr. Henrik Jäger, Sinologe, Universität Trier
Mauricio Salazar, Studienleiter Evangelische Akademie Bad Boll
Aus dem Inhalt
- Die Jesuitenmission in China (1600 – 1715) – zwischen Akkulturation und Ritenstreit
- Matteo Ricci – Begründer einer katholisch-konfuzianischen Synthese
- Wie haben chinesische Gelehrte auf das Christentum reagiert?
- Francois Noel – brillanter Übersetzer der „Vier Bücher“ – der „chinesischen Bibel“
- Chinesische Philosophie als Wegbereiter der Aufklärung: Leibniz-Wolff-Voltaire
- Können die Missionare dieser Epoche noch heute Vorbild für die Kulturbegegnung sein (Richard Wilhelm – Parallelen und Unterschiede)
Literaturempfehlungen
Collande von Collani: „Zwischen Jesuiten, Kaisern und Kanonen“, WBG, Darmstadt, 2012
Rita Haub/Paul Oberholzer: „Matteo Ricci und der Kaiser von China“, Echter, Würzburg, 2010
Programm
15:30
Beginn mit Kaffee, Tee, Gebäck und Obst
16:15
Begrüßung und Einführung
18:30
Abendessen
08:00
Morgenandacht
08:20
Frühstück
09:00
Seminarzeit
10:30
Kaffeepause
11:00
Seminarzeit
12:30
Mittagessen
14:30
Qi-Gong (fakultativ)
15:30
Kaffeepause
16:00
Seminarzeit
18:30
Abendessen
08:00
Morgenandacht
08:20
Frühstück
09:00
Seminarzeit
10:30
Kaffeepause
11:00
Seminarzeit
12:30
Mittagessen
14:30
Qigong (fakultativ)
15:30
Kaffeepause
16:00
Seminarzeit
18:30
Abendessen
08:00
Morgenandacht
08:20
Frühstück und Räumen der Zimmer
09:00
Seminarzeit
10:30
Kaffeepause
11:00
Seminarzeit
12:30
Ende mit dem Mittagessen
Weitere Infos
Tagungsnummer
431715
Anmeldeschluss
02.09.2015
Zielgruppen
An chinesischer Philosophie und Kultur Interessierte
Veranstalter
Evangelische Akademie Bad Boll
Ort
Bad Boll Anreise
Preis
Kursgebühr 110,00 €
Vollverpflegung
im Einzelzimmer mit
Dusche/WC 234,60 €
im Zweibettzimmer
mit Dusche/WC 222,00 €
Verpflegung
ohne Übernachtung 111,60 €
Themengebiete
- Akademiereisen, Ferienangebote
- Internationale Politik, Europa