10.09. - 13.09.2015, Bad Boll

Lektüreseminar Platon

Philosophie heißt: sich miteinander in präziser Weise zu verständigen und sich so weit wie möglich nachvollziehbar auszudrücken. Auch wenn Sie bisher nicht in der Philosophie zuhause sind: Kommen Sie und erleben Sie, wie viel Freude Ihnen Platon machen wird. Auf der Basis der Kritik des materialistischen Weltbildes entwirft Platon eine theologisch-philosophisch-moralische Werteordnung, die Basis eines stabilen staatlichen Gemeinwesens zur Verwirklichung des Guten sein soll. Dabei holt er die Frauen aus der Beschränkung des Häuslichen in die Verantwortung zur Gestaltung der politischen Ordnung.

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In den „Nomoi“ entfaltet der alte Platon noch einmal seine Vision von einem gerechten, aus der göttlichen und menschlichen Vernunft entspringenden Staatswesen.

Im Verlauf der einleitenden drei Bücher des monumentalen Werkes werden die philosophischen Grundlagen dieses Staatswesens von drei alten Männern abgehandelt, die den Schatz ihrer Erfahrungen aus den griechischen Regionen Athen, Kreta und Sparta einbringen. Dabei dominiert der anonyme Athener, von dem gemutmaßt wurde, dass sich Sokrates, vielleicht sogar Platon dahinter verberge. Dieser stellt die gedanklichen Weichen, führt die entscheidenden Wertkategorien ein und untermauert argumentativ die darin sich vollziehende Grundlegung des Staatswesens. Einen breiten Raum nehmen in diesem Zusammenhang sowohl pädagogische als auch geschichtsphilosophische Erwägungen ein.

Der Abstand zur „Politeia“, Platons Hauptwerk der mittleren Schaffensperiode, ist unübersehbar: wurde diese vor allem fundiert durch die sogenannte Ideenlehre, kommen in den „Nomoi“ empirische Gesichtspunkte sehr viel stärker zur Geltung. Dabei bleiben aber der Wertekanon der Kardinaltugenden und ihre göttliche Verankerung als Grundlage eines gedeihlichen menschlichen Zusammenlebens durchaus erhalten.

In Kleingruppen lesen und diskutieren wir den Text in deutscher Übersetzung, kommen aber immer wieder im Plenum zusammen, um Unklarheiten zu besprechen, Interpretationslinien zu erörtern und nicht zuletzt auch Gegenwartsbezüge herzustellen.

Programm

Donnerstag, 10. September 2015

18:00

Anreise

18:30

Abendessen

19:30

Platons politisches Denken - ein Rückblick auf die "Politeia", konkrete politische Erfahrungen Platons, sein Weg hin zu den "Nomoi"

Hans Peter Hagedorn

Freitag, 11. September 2015

08:00

Morgenandacht

08:20

Frühstück

09:15

Bildung der Gruppen, anschließend Lektüre in Gruppen

- Grundlegung des Staatszwecks: Friede und Eintracht der Bürgerschaft statt Krieg aller gegen alle

- Wertekanon (Kardinaltugenden) zugrunde gelegt, göttlich fundamentiert

- Stefanuszählung 624-644