02.09. - 06.09.2015, Bad Boll

Helles Licht und lange Schatten: Der Marxismus

Philosophische Sommerakademie

Karl Marx gehört zu den Geburtshelfern der Moderne. Sein Denken, befreit von seiner marxistischen Aura, ist heute noch aktuell. In einem frühen, wenig beachteten, aber gedanklich kühnen wie sprachmächtigen Text bestimmt Marx, ausgehend von Ludwig Feuerbach, das moderne Wesen des Menschen auf exemplarische Weise.

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Karl Marx - Das Wesen des modernen Menschen beim jungen Marx

Das philosophische Denken am Ende des 20. Jahrhunderts macht deutlich, dass die großen Fragen, die das 19. Jahrhundert mit seinem Abschied von der Metaphysik aufwarf, noch keineswegs erledigt sind: Wer bin ich? Was kann ich erkennen? Was sind die Maßstäbe meines Handelns? Jeder kennt solche Fragen. Viele suchen Antworten bei den Naturwissenschaften. Doch diese fallen enttäuschend aus, denn Fakten bedürfen der Interpretation, und naturwissenschaftliche Interpretationen müssen bloße Vermutungen bleiben, wo sie sich auf existentielle Zusammenhänge einlassen, die gar keinen naturwissenschaftlichen Charakter haben. Die Anregungen aus der klassischen Philosophie - von den Vorsokratikern bis zum deutschen Idealismus - sind zwar unverzichtbar und werden heute oft unterschätzt, aber es ist unmöglich geworden, sie kritiklos zu übernehmen.

Unmittelbare Hilfe ist einzig bei den Denkern zu finden, die selber Geburtshelfer der Moderne waren. Einer dieser sokratischen Geburtshelfer war Karl Marx, dessen Denken, befreit von seiner marxistischen Aura, heute so aktuell ist wie vor hundertfünfzig Jahren. In einem frühen, wenig beachteten, aber gedanklich so kühnen, wie sprachmächtigen Text, bestimmt Marx, ausgehend von Ludwig Feuerbach, das moderne Wesen des Menschen auf exemplarisch zu nennende Weise.

Die Lektüre will seinen Gedankengang nachvollziehen und zeigen, was wir an der Schwelle zum dritten nachchristlichen Jahrtausend davon lernen können.

Programm

Mittwoch, 2. September 2015