23.02. - 25.02.2018, Evangelische Akademie Bad Boll

Jugendstrafrecht ist Jungenstrafrecht

Zu Männlichkeit und Geschlechterrollen im Kontext von Delinquenz

Kriminalität ist männlich dominiert, besonders junge Männer sind in den Statistiken stark vertreten. Jugendstrafrecht ist de facto in erster Linie ein Jungenstrafrecht. Doch woran liegt diese negative männliche Dominanz, welche Auswirkungen haben Männlichkeitsnormen, Rollenbilder und Geschlechterrollenstereotype? (Wie) wirken sich kulturelle und biologische Unterschiede auf das Verhalten junger Männer aus, und wie kann man den daraus resultierenden Schwierigkeiten in der pädagogischen und justiziellen Arbeit begegnen?

  • Thema
  • Programm
  • Workshops
  • Referierende
  • Weitere Infos

Thema

Ist Kriminalität männlich?
Nicht erst seit den Vorfällen in der Silvesternacht in Köln wissen wir, dass Männer mehr Verbrechen begehen als Frauen. Vor allem junge Männer sind in den Kriminalitätsstatistiken stark vertreten. Das ist einer der Gründe, warum das Jugendstrafrecht de facto in erster Linie ein Jungenstrafrecht.

Doch woran liegt diese männliche Dominanz in der Kriminalität? Welche Auswirkungen haben hier Männlichkeitsnormen, Rollenbilder und Geschlechterrollenstereotype? Wirken sich kulturelle und biologische Unterschiede auf das Verhalten junger Männer aus, und wenn ja, wie? Und vor allem: Wie kann man den sich daraus ergebenden Schwierigkeiten in der sozialen, pädagogischen und justiziellen Arbeit begegnen?

Um diese Fragen zu beantworten, haben wir Fachleute aus der Kriminologie, Pädagogik, Rechtswissenschaft, Justiz und Sozialen Arbeit eingeladen. Diskutieren Sie mit den Experten diese gesellschaftspolitisch wichtigen und brisanten Fragen. Holen Sie sich Impulse und Anregungen für Ihre Arbeit mit jungen Menschen.

Dazu laden wir herzlich ein in die Evangelische Akademie Bad Boll,

Prof. Dr. Theresia Höynck, Vorsitzende der DVJJ
Dr. Ulrike Zähringer, Geschäftsführerin der DVJJ
Wolfgang Mayer-Ernst, Pfarrer und Studienleiter Evangelische Akademie Bad Boll

Programm

Freitag, 23. Februar 2018

14:00

Ankommen

14:15

Begrüßungskaffee, Tee und Kuchen im Symposion

14:45

Begrüßung und Eröffnung der Tagung

Wolfgang Mayer-Ernst

Prof. Dr. Theresia Höynck

Dr. Ulrike Zähringer

15:00

Geschlechterrollen und Männlichkeitsnormen

Maskulinitäten - Einblick in die männlichen Persistenz und Wandel von Sozialisationsbedingungen Jugendlicher

Prof. Dr. Kurt Mühler

16:00

Das Gehirn - im Umbau begriffen

Die Rolle von Neurowissenschaften und Gehirnreifung

Dr. Daniel Passow

17:00

Frischluftpause

17:15

Junge Männer in der Kriminalstatistik

Kriminologische Perspektiven

Dr. Christian Walburg

18:30

Abendessen im Symposion

19:30

Informelle Fortsetzung der Gespräche im Café Heuss

Samstag, 24. Februar 2018

08:00

Morgenandacht in der Kapelle

Wolfgang Mayer-Ernst

08:20

Frühstück im Symposion

09:00

Migration und Männlichkeit

Konstruktionen von Männlichkeit zwischen Marginalisierung und Kulturalisierung

Dr. Tina Spies

10:00

Täter- und Opferrollen in geschlechtertheoretischer Perspektive

Dr. Anke Neuber

11:00

Kaffeepause im Café Heuss

11:30

JAuseinandersetzungen von Polizei und jungen Männern - Eine Bühne von Maskulinitäten

Prof. Dr. Joachim Kersten

12:30

Mittagessen im Symposion

14:30

Erfahrungsaustausch in vier Arbeitsgruppen

16:00

Pause mit Kaffee, Tee und Kuchen im Symposion

16:30

Fortsetzung der Arbeit in den vier Arbeitsgruppen

18:30

Abendessen

19:30

Informelles Zusammensein im Café Heuss

Sonntag, 25. Februar 2018

08:00

Ein Wort zum Sonntag in der Kapelle

Wolfgang Mayer-Ernst

08:20

Frühstück

09:15

Berichte aus den vier Arbeitsgruppen

10:15

Kaffeepause im Café Heuss

10:45

Prekäre Identitäten, prekäre Sinnstiftungen

Junge Männer im Übergang Schule - Beruf

Dr. Martin Koch

11:45

Verabschiedung

12:00

Mittagessen im Symposion und Ende der Tagung

Workshops

Workshop Nr. 1:

Ein Mann, ein Bild vom Mann!

Zur Bearbeitung von Männlichkeitskonzepten im Rahmen von sozialen Trainingskursen
Andreas Schmiedel

Workshop Nr. 2:

Radikal werden - radikal bleiben?

Sozialpädagogisches Arbeiten mit Jugendlichen mit Radikalisierungstendenzen
Frank Koch

Workshop Nr. 3:

Sexualisierte Übergriffe

Zur Arbeit mit sexualisiert übergriffigen Jugendlichen und jungen Männern
Helmut Maier

Workshop Nr. 4:

Umgang mit aggressiven und gewaltbereiten jungen Männern

aus pädagogischer Perspektive.
Einordnen, eigene Haltung, eigene Anteile und Deeskalation
Bernd Mergler
Birgit Münchenbach

Referierende

Leitung

Wolfgang Mayer-Ernst Wolfgang Mayer-Ernst
Studienleiter

Prof. Dr. Theresia Höynck, Vorsitzende der DVJJ
Dr. Ulrike Zähringer, Geschäftsführerin der DVJJ

Referentinnen und Referenten

Prof. Dr. Joachim Kersten
Gastprofessor für Kriminalsoziologie an der Deutsche Hochschule der Polizei, Münster

Frank Koch
Landes-Demokratiezentrum Niedersachsen, Hannover

Dr. Martin Koch
Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung, Leibniz Universität Hannover

Helmut Maier
Bundesarbeitsgemeinschaft "Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit sexualisiert grenzverletzendem Verhalten" e.V. (BAG KJSGV e.V.), Stadtjugendamt Erlangen

Dipl.-Päd., Systemischer Familientherapeut Bernd Mergler
AGS – Aktionsgemeinschaft Sozialisation e.V, Würzburg

Prof. Dr. Kurt Mühler
Institut für Soziologie, Universität Leipzig

Dipl.-Soz.päd., Systemische Familientherapeutin Birgit Münchenbach
AGS - Aktionsgemeinschaft Sozialisation e.V., Würzburg

Dr. Anke Neuber
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Soziologie sozialer Differenzierung und Soziokultur, Universität Kassel

Dr. Daniel Passow
Universitätsmedizin Rostock Zentrum für Nervenheilkunde Klinik und Poliklinik für Forensische Psychiatrie, Rostock

Dipl.-Soz.päd. Andreas Schmiedel
Münchner Informationszentrum für Männer e.V. (MIM), München

Dr. Tina Spies
Leitung des Lehrbereichs Sozialstrukturanalyse, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Universität Potsdam

Dr. Christian Walburg
Institut für Kriminalwissenschaften an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, Westfälische Wilhelms-Universität, Münster

Weitere Infos

Tagungsnummer

521118

Anmeldeschluss

16.02.2018

Zielgruppen

Juristinnen und Juristen, Fachleute und Akteure in der Jugend- und Sozialarbeit, Sozialtherapie, Straffälligenhilfe, im Jugendstrafvollzug, in der Gefangenenseelsorge und in Beratungsstellen. Rechtspolitisch und sozialpolitisch Interessierte und Engagierte

Veranstalter

Evangelische Akademie Bad Boll

Ort

Evangelische Akademie Bad Boll

Preis

Kursgebühr: 80,00 €
Vollverpflegung im EZ/DU,WC: 201,80 €
im Zweibettzimmer, DU/WC: 168,20
Verpflegung ohne Übernachtung ohne Frühstück: 74,60 €

Bundeszentrale für politische Bildung

Die Evangelische Akademie Bad Boll ist Mitglied der Evangelischen Akademien in Deutschland (EAD) e.V., Berlin.

Themengebiete

  • Gesellschaft, Staat, Recht
  • Gemeinschaft, Vielfalt, Inklusion

Archiv

Diese Tagung hat bereits begonnen oder ist beendet.

Kontakt

Wolfgang Mayer-Ernst

Wolfgang Mayer-Ernst

Studienleiter

E-Mail an: Wolfgang Mayer-Ernst

Tel.: 07164 79-208

Download

Tagungs-Flyer als PDF