Blickpunkt Iran: Frauen kämpfen für Veränderung

Veranstaltung anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte

Bild: Edwin Perales Gonzalez

„Frau, Leben, Freiheit” – seit dem 19. September ist dies der Ruf der Menschen, die im Iran auf die Straße gehen. Besonders Frauen demonstrieren gegen die Regierung weil sie mit dem Leben bedroht werden, wenn sie die strengen Bekleidungsregeln nicht befolgen. Die 22-jährige iranische Kurdin Jîna Mahsa Amini (Emînî) hatte sich nicht an die Regeln gehalten. Die Sittenpolizei befand, ihr Haar sei nicht ordnungsgemäß bedeckt. Drei Tage später war sie tot. 

Doch die Wut und Frustration der Frauen gehen über den Tod der jungen Frau hinaus. Seit 43 Jahren sind sie gezwungen, sich zu verschleiern. Der „Hijab“ ist mittlerweile ein Symbol für die Unterdrückung. Frauen sind im Iran rechtlich weniger wert als Männer und sie haben nur wenig Einfluss im öffentlichen Leben. Viele ihrer Menschenrechte werden nicht geachtet und dagegen wehren sie sich.

Was wollen sie erreichen? Welche Lebensbedingungen müssten im Iran geschaffen werden, damit Frauen und andere diskriminierte Gruppen nicht das Gefühl haben, nur die Flucht aus dem Land ermöglicht ihnen ein Leben in Freiheit? Die Veranstaltung nahm den Tag der Menschenrechte zum Anlass für die Frage, wie die Frauen im Iran von Deutschland und Europa aus unterstützt werden können. Welche Rolle spielt die iranische Diaspora? 

Mit unseren Referentinnen Raze Baziani und Maryam Aras haben wir am 7. Dezember 2022 in der Kunsthalle Göppingen genau darüber gesprochen. Raze Baziani ist Juristin und Politologin. Im Kindesalter floh sie als Kurdin aus dem Irak. Heute verfolgt sie die Geschehnisse im Iran von Deutschland aus als Journalistin. Maryam Aras ist Literaturwissenschaftlerin und Iranistin. Sie arbeitet zu den Themen Literatur, Gender, Kultur und Politik im Iran und der iranischen Diaspora. 

Die Details zur Veranstaltung entnehmen Sie gerne dem Flyer. Eine erste Nachlese finden Sie auf der Homepage von Engagement Global. Die Ausstellung zu Flucht und Migration „Ein Ort. Irgendwo“ ist bis zum 15. Januar 2023 in der Ev. Akademie Bad Boll zu sehen. 

Das Gespräch als Episode unseres Podcasts HörRäume.

Die Veranstaltung wurde von der Ev. Akademie Bad Boll in Kooperation mit der Kunsthalle Göppingen, Engagement Global Außenstelle Stuttgart, Pro-Ökumene e.V. und dem Forum der Kulturen durchgeführt. Sie fand in der Reihe „Forum Ökumene“ des Pro-Ökumene e.V. statt.