Die Akademie 1967-1977
1968
- 9.-11.02.: Tagung "Novus ordo saeculorum oder das Problem der Revolution in Deutschland" mit Rudi Dutschke, Ernst Bloch u. a.
1970
- 29. Sept.: 25 Jahre Evangelische Akademie Bad Boll. Festvortrag von Carl Friedrich von Weizsäcker.
1971
- Zum Jahresende: Verabschiedung von Eberhard Müller als Direktor der Akademie. Die Leitung übernimmt ein Gremium von drei Direktoren: Christoph Bausch, Klaus Lubkoll, Paul-Gerhard Seiz.
1976
- Mai: Die unter den Stichworten "Forum oder Faktor" verhandelte Diskussion über das Selbstverständnis evangelischer Akademiearbeit steuert ihrem Höhepunkt zu: Auf der Jahresversammlung des "Leiterkreises der Evangelischen Akademien" in Bad Dürkheim verliest Martin Stöhr Thesen, in denen er eine eindeutige Parteinahme der Akademien für gesellschaftlich benachteiligte Gruppen und Standpunkte fordert (Akademien als "Faktor"). Eberhard Müller, damals schon im Ruhestand, ist Wortführer der "Forum"-Position, der zufolge sich die Akademien als "Dritter Ort" präsentieren und sich eigener Stellungnahmen enthalten sollten.
Im Sinne des Faktor-Gedankens beschloss der Leiterkreis, bei Akademietagungen keine Vertreter des südafrikanischen Apartheid-Regimes mehr einzuladen. Im Dezember 1983 nehmen die Industrie- und Sozialpfarrer für die 35-Stundenwoche Stellung. Im Oktober 1986 formuliert die Bad Boller Akademiedirektion: "Mit den beiden Stichworten 'Forum' und 'Faktor' wird ein Spannungsfeld der Akademiearbeit beschrieben, das nicht nach einer Seite hin auflösbar ist, dessen beide Seiten aber in der Arbeit eingelöst werden müssen." - 27.06.: Das erste Dorffest versammelt 3.000 Gäste in und um die Akademie.