Club of Rome fordert Energiesteuer zur Sicherung der weltweiten Energieversorgung

Generalsekretär des Club of Rome spricht bei der Tagung in der Evangelischen Akademie Bad Boll

Bad Boll. Der Generalsekretär des Club of Rome, Ian Johnson, hat heute bei der Tagung „Energiewende in Entwicklungsländern” eine grundlegend andere Finanzierung des Energiesektors gefordert. Johnson schlug eine globale Energiesteuer vor, vergleichbar der weltweiten Finanztransaktionssteuer: „Ich bin überzeugt, dass die Menschen weltweit bereit sind, auf den Energieverbrauch eine Steuer zu bezahlen, wenn sie sehen, dass dieses Geld für die Sicherung der weltweiten Energieversorgung eingesetzt wird.“

Johnson forderte eine grundsätzliche Änderung des weltweiten Umgangs mit Energie: „Das Potenzial von Energieeinsparungen ist enorm. Es liegt bei 50 Prozent unseres weltweiten Energieverbrauchs.“ Die Wirtschaft könne nur noch wachsen, wenn es gelingt, das Wirtschaftswachstum vom Wachstum des Energieverbrauchs abzukoppeln. Er kritisierte die massive Subventionierung der fossilen und nuklearen Energieträger in den Industrieländern und forderte, stattdessen in zukunftsorientierte Energieträger zu investieren. „Wenn wir die tatsächlichen ökologischen Kosten der fossilen Energieträger berücksichtigen, sind diese sehr viel teurer als die erneuerbaren Energien. Die Atomenergie ist keine Alternative, weil die Kosten des atomaren Mülls ex-trem hoch sind.“

„Der Energieverbrauch in den Entwicklungsländern wird ansteigen,“ ist sich Johnson sicher, „wir haben auch eine moralische Verpflichtung zur Verlagerung des Energieverbrauchs zugunsten der Menschen in den armen Ländern der Erde.“ Notwendig sei eine systematische Umsteuerung des weltweiten Energiemarktes. Johnson machte mit Nachdruck die Notwendigkeit eines nachhaltigen Wandels im Energiesektor deutlich. Die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre habe bereits heute ein Niveau erreicht, das die Lebensmöglichkeiten der Menschen vor allem in der südlichen Erdhalbkugel bedroht. „Wir müssen uns bereits heute an die Anforderungen einer Welt anpassen, in der wir den Temperaturanstieg in der Atmosphäre auf weniger als 2°C begrenzen. Johnson erwartet eine europäisch-asiatische Allianz zur Durchsetzung einer weltweiten Energiewende. „Der anglo-amerikanische Lebensstil ist nicht lernfähig genug, um die notwendigen Veränderungen durchzusetzen.“
Johnson eröffnete mit seinem Vortrag die Tagung „Energiewende in Entwicklungsländern“, die vom 16. bis zum 17. Mai 2013 in der Evangelischen Akademie Bad Boll stattfindet. Die Tagung wird von der Evangelischen Akademie in Kooperation mit der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) und der Entwicklungsgenossenschaft AGEG Consultants eG veranstaltet. Sie ist Teil einer Reihe von Fachtagungen zur Entwicklungspolitik in der Evangelischen Akademie Bad Boll.

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