„Das Wasser geht mir bis an die Kehle“

Kommentar zur Hochwasser-Katastrophe

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Ich bin im Rheinland aufgewachsen, kenne das Ahrtal sehr genau. Ich bin dort oft gewandert und habe viele dieser Orte besucht, aus denen jetzt die Bilder der Zerstörung und die Nachrichten über Verstorbene kommen. Mich machen deswegen diese  Meldungen aus der Eifel, aus dem Rheinland und dem Bergischen Land besonders betroffen: Eingestürzte Häuser, immer noch vermisste Menschen, überflutete Keller, von Schutt übersäte Straßen, wie Spielzeug verschobene Autos – es ist unfassbar, was diese Wasserfluten angerichtet haben. Und noch ist das ganze Ausmaß der Katastrophe nicht absehbar.

Ich denke dabei sofort an mir vertraute Worte aus dem Psalter: „Gott, hilf mir. Denn das Wasser geht mir bis an die Kehle. Ich versinke im tiefen Schlamm, wo kein Grund ist. Ich bin in tiefe Wasser geraten, und die Flut will mich ersäufen. Ich habe mich müde geschrien, mein Hals ist heiser. Errette mich aus dem Schlamm, dass ich nicht versinke, dass mich die Flut nicht ersäufe und die Tiefe nicht verschlinge.“ Die Kirchengemeinden im Rheinland beten in diesem Sinne für die Betroffenen, aber auch für die Rettungskräfte.

Wenn auch Sie helfen möchten: Die Diakonie im Rheinland und Westfalen hat ein Spendenkonto eingerichtet (https://www.diakonie-rwl.de/hochwasser-hilfe, IBAN: DE 79 3506 0190 1014 1550 20). 

Ich denke dabei aber auch zugleich an den voranschreitenden Klimawandel, der zunehmend mehr zur näherkommenden Klimakrise wird. Wir müssen alle Kräfte daransetzen, unsere Lebensweise zu überdenken und die nötigen Schritte einzuleiten. Politisch. In unseren Kirchen. Bei uns selbst. Es liegt letztlich doch an uns allen, wenn wir diese Krise mit ihren Folgen noch ein wenig abmildern wollen. Am kommenden Wochenende findet hier in der Akademie die Hybrid-Tagung „Churches for future“ statt. Ja, es geht um unsere Entscheidung im Alltag: Bei der Ernährung, bei der Anlage unserer Gelder, bei der Wahl des passenden Verkehrsmittels, bei der Diskussion mit Freuden. Während dieser Tagung werden konkrete Möglichkeiten der Einflussnahme diskutiert.

Das sollte für uns die nötige Motivation sein:  Wir sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gottes, der in der Schöpfung den Chaosgewalten Einhalt geboten hat. Der in der Auferweckung des Gekreuzigten an der Seite der leidenden Menschen sowie der gesamten Kreatur steht. Der in der Gabe des Heiligen Geistes mit der noch nicht erlösten Schöpfung seufzt und uns der Neuen Schöpfung entgegenführt.  Was da im Rheinland, in der Eifel und im Bergischen Land geschehen ist, darf uns deswegen nicht nur fassungslos machen, sondern sollte auch unsere Gestaltungskräfte mobilisieren. 

Solch eine Katastrophe wie die im Westen unseres Landes kann sich überall wiederholen – auch bei uns auf der Alb oder in der bergigen Voralb-Region. Lassen Sie uns dies, wenn es an unseren Möglichkeiten liegt, verhindern. Die Regenfluten der letzten Wochen in Kirchheim oder in Tübingen sind noch bei vielen in lebendiger Erinnerung. Sie spüren: Es geht um uns, aber genauso um unsere Kinder und Enkel. Es geht um deren Lebensfähigkeit und Freiheit.

Aber lassen Sie uns in diesen Tagen für die betroffenen Menschen zunächst einmal beten, an Sie denken und mit den Angehörigen klagen!

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