02.12.2020, 18:00 - 20:00 Uhr, Online-Veranstaltung
Online-Veranstaltung - Rassismus in der DDR
Ein ehemaliger Vertragsarbeiter und ein ehemaliger Student erinnern sich
In der DDR hat es offiziell keinen Rassismus gegeben. Rassistische Vorfälle wurden von der politischen Führung verheimlicht, deshalb möchten wir verdeckte und nicht reflektierte rassistische Erfahrungen aus dieser Zeit aufzeigen. Zwei Referenten, die sehr unterschiedliche Erfahrungen in der DDR gemacht haben, erinnern sich und werden uns berichten. Ihre Berichte sollen dazu dienen Rassismus kritisch als Gesellschaft zu reflektieren und dagegen vorzugehen.
Es erwartet Sie ein spannendes Gespräch mit Zeitzeugen.
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Thema
Das Thema Rassismus in der DDR wurde bisher wenig beleuchtet. Hierfür gibt es unterschiedliche Gründe, wie z.B. die Rolle der Medien, die politische Propaganda, usw.
Als die Mauer 1989 fiel, lebten ca. 100.000 sogenannte Vertragsarbeiter_innen in der DDR. Sie kamen überwiegend aus Vietnam, Mosambik und Kuba. Ein Teil ihres Gehalts (zwischen 20 und 60 Prozent) wurde damals einbehalten. Dies ist ein bis heute ungelöstes Problem, denn es wurde in vielen Fällen nie ausbe-zahlt.
In der damaligen DDR lebten aber auch Flüchtlinge sowie Studierende aus der ganzen Welt. Es gab immer wieder Spannungen und gewaltvolle Auseinandersetzungen mit Ausländer_innen in der DDR, so in Erfurt 1975 als Algerier_innen angegriffen wurden oder 1979 in Merseburg als zwei junge Kubaner gewaltsam starben.
Laut einer Untersuchung des Historikers Waibel wurden damals Vorurteile verbreitet, die ihre Wirkung in der Gesellschaft zeigten, etwa dass Ausländer_innen faul, gewaltbereit oder nicht sauber seien.
Wir werden rassistische Vorfälle in der Zeit der DDR beleuchten und fragen, wie es 30 Jahre danach steht. Sie haben die einmalige Gelegenheit Berichte von Betroffenen zu hören:
Paulino Miguel aus Mosambik berichtet von seiner Zeit als Vertragsarbeiter und aktuell als Promotor für Migration und Roberto Leon aus Costa Rica erzählt von seinen Erfahrungen als Student in der DDR.
Programm
18:00
Begrüßung
18:15
Von Mosambik in die DDR
Meine Erfahrungen im Befreiungskampf und als Vertragsarbeiter
Paulino Miguel, Forum der Kulturen
Austausch
19:15
Von Costa Rica in die DDR
Meine anderen Erfahrungen als Student
Roberto Leon, Karlsruhe
Austausch
19:50
Blitzlicht
20:00
Ende
Referierende
Leitung
Mauricio Salazar
Mauricio Salazar
Studienleiter
Referenten / Mitwirkende
Roberto Leon
Karlsruhe
Paulino Miguel
Forum der Kulturen, Stuttgart
Weitere Infos
Tagungsnummer
431920
Anmeldeschluss
01.12.2020
Veranstalter
Evangelische Akademie Bad Boll
Ort
Online-Veranstaltung
Preis
Die Veranstaltung ist kostenlos.
Die Zugangsdaten der Veranstaltung erhalten Sie mit der Anmeldebestätigung.
Die Evangelische Akademie Bad Boll ist Mitglied der Evangelischen Akademien in Deutschland (EAD) e.V., Berlin.
Themengebiete
- Internationale Politik, Europa