Bewusst Zeit mit den Kindern, den Enkeln verbringen, die Natur aktiv erleben, gutes Essen und ein paar Tage abseits des Alltags genießen oder sich in den Pfingstferien einfach nicht zuhause langweilen – die Gründe, warum Mama, Papa, Oma, Opa, Junge, Mädchen vom 10. bis 13. Juni an den nachhaltigen Ferientagen in Bad Boll teilnehmen, sind vielfältig.
Ralf, 50 Jahre, ist mit seinen neun- und elfjährigen Töchtern aus Freiburg gekommen. Er arbeitet im Bereich Nachhaltigkeit und hat sich ganz bewusst für das Angebot der Evangelischen Akademie Bad Boll entschieden. „Ich erlebe, dass Kinder oft keinen natürlichen Zugang mehr zur Natur haben, weil er ihnen verwehrt ist. Hier gelingt es, genau diese Brücke zu schlagen zwischen dem, was auch die Kinder an theoretischem Wissen haben, und dem, was wir dann wirklich erleben können.“
Und gerade auf dem praktischen und bewussten Erleben von Nachhaltigkeit, Arten- und Klimaschutz liegt der Fokus des von den beiden Studienleiterinnen Dr. Regina Fein und Tanja Urban zusammengestellten Formats:
Mit Revierförster a.D. Martin Gerspacher wurden u.a. die Geheimnisse des Badwäldle erkundet. Während die Kinder aus regionalen und saisonalen Zutaten etwas Leckeres zubereiteten, erfuhren die Erwachsenen mehr über das Nachhaltigkeitskonzept der Tagungsstätte. Auf dem Iltishof ging es um Huhn, Ochse und Gans, das Bruderhahn-Projekt und um die Bewirtschaftung der Felder und Streuobst-Pädagoge Dieter Bässler erklärte die Einzigartigkeit der Bad Boller Streuobstwiesen.
Für Ralf war die Exkursion durch die Streuobstwiesen sein persönliches Highlight. Nicole ist vor allem das „Rahmenangebot“ anhaltend im Gedächtnis geblieben, als sie vor vier Jahren mit ihren drei Kindern erstmals bei den Ferientagen war. „Der schöne ruhige Ort, die anderen sehr angenehmen Teilnehmenden, besonders die qualitativ hochwertige Küche sowie die Gutenachtgeschichte sind meinen Kindern und mir so in Erinnerung geblieben, dass ich das unbedingt noch einmal erleben wollte.“ Also ist die Vierzigjährige mit ihrem jüngsten Sohn in diesem Jahr zum zweiten Mal bei den nachhaltigen Ferientagen in Bad Boll dabei, und genießt es persönlich besonders, einmal nicht für das Ferienprogramm der Kinder zuständig zu sein, bekocht zu werden, einfach bewusst Zeit mit ihrem Sohn in einer schönen Umgebung zu verbringen.
Für Nicole ist es die „Kombination aus Information und Entspannung“, die den Mehrwert des Formates bietet und für Ralf ist das Besondere die „Vermittlung von Werten und das praktische Erleben“.
Kurzum: Die Ferientage bieten vier Tage mit viel Bewegung, Praxisbezug, Essen, Information und vor allem Spiel und Spaß für alle, ob groß oder klein, jung oder älter. Und alle Teilnehmende nehmen einen individuell gefüllten, imaginären „Rucksack“ mit neuen Erkenntnissen, Erlebnissen, Erinnerungen und Erlerntem über die Natur, die Zusammenhänge von Tier und Mensch und sicherlich mehr Bewusstsein für Nachhaltigkeit mit nach Hause.