Interesse am Holzweg

Infoveranstaltung über Holzheizung: Eine ökologische und wirtschaftliche Alternative

<em>»Ich bin 500 l Öl.« - Heizen mit Holz ist eine umweltschonende und wirtschaftliche Alternative.</em><p>&nbsp;</p><h1>Zusatzinfos</h1>Abdruck honorarfrei. Bei Veröffentlichung Belegexemplar, bzw. Hinweis auf den Sendetermin erbeten!<br /><br />Dieser Text hat 4558 Anschläge (ohne Überschriften und Absätze); das entspricht etwa 114 Zeilen zu je 40 Anschlägen.

80 interessierte Fachleute aus Handwerk, Architektenschaft, Kommunalverwaltung, Wohnungswirtschaft sowie private Hausbesitzer waren der Einladung zu einem praktischen Workshop zur energetischen Nutzung von Holz in die Evangelische Akademie gefolgt. Mitveranstalter im Rahmen des EU-Förderprojekts „Albaufstieg 2005“ waren das Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft, die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart und das Umweltamt der Stadt Geislingen.

Schon der ungewohnte Anblick von 2,2 Raummetern sauber aufgeschichtetem Buchenholz, das etwa dem Heizwert von 500 Litern Heizöl entspricht, am Eingang der Akademie verwies auf den Inhalt der Tagung: Heizen mit Holz. In der Eingangshalle dann ein weiterer Blickfang: ein Miniaturhäuschen mit Solaranlage, und einem Öltank im Freien und einem Pelletshäufchen im Garten unter dem Motto „Lieber Holz vor der Hütte als Öl im Garten“.

Intention der Veranstaltung war es, anschaulich in Theorie und Praxis deutlich zu machen, warum es sich anbietet, bei einer anstehenden Heizungssanierung – oder beim Neubau, sich auf den Holzweg und weg von Öl und Gas und hin zur heimischen Biomasse zu begeben. Vor dem Hintergrund endlicher Öl- und Gasreserven, weiter steigender Heizölpreise und dem immer spürbarer werdenden Klimawandel, ist der Einsatz regenerativer Energien besonders auch in Form von Biomasse eine sinnvolle ökologische und auch wirtschaftliche Alternative. Denn bei der Verbrennung von Holz wird nur so viel Kohlendioxid (CO2) freigesetzt, wie der Atmosphäre zuvor beim Pflanzenwachstum entzogen wurde: So gesehen ist die energetische Nutzung – Aufbereitung und Transport nicht eingerechnet ( der Energieaufwand beträgt etwa 2,7 % der in den Pellets enthaltenen Energie) – klimaneutral und schafft durch den Ersatz importierter Energieträger wie Öl und Gas (oder auch Uran) Beschäftigung vor Ort. Nicht zuletzt werden durch diesen Energieträgerwechsel endliche Ressourcen geschont und damit auch internationale Konfliktherde „entlastet“.

Eingebettet war die Veranstaltung in eine kleine Messe mit Ausstellungstafeln der Landesforstverwaltung, Pellets- und Scheitholzkesseln und den Rohstoffen zum Anfassen. Sehr anschaulich stellte Landwirt Christoph Seeger die gut funktionierende Hackschnitzelanlage des benachbarten Sonnenhofs dar. Für ca. 1000 Euro Häckseln einschließlich der eigenen eintägigen Arbeit kann die Jahresenergiemenge für Betrieb und Wohnhaus einschließlich Backstube und Schlachthaus, Milchküche und zukünftig auch der Heutrocknung eingefahren werden. Das Holz, vom Käfer befallene Wipfel aus dem Boller Wald waren dabei gratis, da der Förster froh war, den „Herd“ aus dem Wald zu haben. Hackschnitzel brauchen viel Platz, der dazu noch trocken sein muss. So sind die entsprechenden Heizungen eher für größere Einrichtungen geeignet – oder gleich für ein Nahwärmesystem. Prof. Rapp vom Wirtschaftsministerium/Landesgewerbeamt Baden-Württemberg, der als ausgewiesener Fachmann und viel beschäftigter Gutachter den Hauptvortrag der Veranstaltung hielt, wies darauf hin, dass auch bei schlechter kommunaler Finanzlage es Beispiele gibt, wo Wald besitzende Bauern sogar die Anlagenkosten, z.B. für eine Schule, übernehmen und dann der Gemeinde die Wärme verkaufen.

Größtes Interesse herrschte beim Thema Pellets. Carmen Ketterl beschrieb ihren praktischen Holzweg in einem energiesanierten Einfamilienhaus – „die beste Energie ist die gesparte“ – und machte deutlich wie komfortabel eine derartige Heizung ist, wenn man auf die Qualität der Pellets achtet und Lagerraum und Zuführung optimal geregelt sind. Die Assoziation von Holzheizung mit viel Arbeit und Schweiß sei bei einer derartigen vollautomatischen Anlage Geschichte. Mit dem Tankwagen angeliefert werden die Pellets in das Lager – eventuell der ehemalige Öllagerraum oder auch ein Erdtank im Außenbereich eingeblasen. Ein bis zweimal im Jahr muss die Asche geleert werden, die sich hervorragend als Rosendünger eignet. Prof Rapp unterstrich in seinem Beitrag die Notwendigkeit einer gut dimensionierten Regelung und eines ausreichenden Pufferspeichers. Neuere Holzheizungen hätten auch optimale Abgaswerte und auch der Bezug von Pellets sei auf Jahrzehnte hinaus gesichert. Im Wald wachse weit mehr nach als derzeit geerntet würde und da könnten noch sehr viele Holzheizungen gebaut werden. Das Angebot ist da – seien es Scheitholz, Hackschnitzel oder Pellets. Es fehlen noch die Bürgermeister, Architekten und Hausbesitzer, die sich auf den Holzweg begeben. Vielleicht hat die Tagung dazu beigetragen.

Das Tagungsprogramm finden Sie im Internet unter

http://www.ev-akademie-boll.de/tagungen/details/611705.pdf

Mehr Infos:  www.albaufstieg.de

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