Kirchen laden Schlecker-Mitarbeitende zu Treffen mit Insolvenzverwalter-Büro

Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt, Katholische Betriebsseelsorge und Katholische Arbeitnehmerbewegung organisieren Informationsveranstaltung zu Schlecker-Zukunft

Rainer Dacke, verdi Ulm.

Bad Boll/Ulm – Nach der Insolvenz der Drogeriemarktkette  Schlecker unterstützen die katholische und evangelische Kirche in Ulm die betroffenen Mitarbeiterinnen. Der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KDA), die Katholische Betriebsseelsorge und die Katholische Arbeitnehmerbewegung haben am Sonntag Mitarbeitende aus Schlecker-Filialen der Region Ulm zu einem Treffen mit Vertretern von Arbeitsagentur und Insolvenzverwalter eingeladen. Rund 35 Schlecker-Angestellte nutzten die Gelegenheit, ihre Fragen zur Schlecker-Zukunft an Experten zu stellen.
„Wir wollen den Betroffenen heute die Chance geben, ihre Fragen an Arbeitsagentur und Insolvenzverwaltung persönlich loszuwerden“, erläutert Wirtschafts- und Sozialpfarrer Martin Schwarz vom KDA Ulm. Bislang seien die Mitarbeiter vor allem schriftlich informiert worden, doch in Gesprächen mit den Betroffenen hätte es noch offene Fragen gegeben. "Die Kirchen haben die Schlecker-Mitarbeitenden seit Jahren darin unterstützt, betriebliche Mitbestimmung und faire Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Darum begleiten wir die Angestellten selbstverständich auch jetzt solidarisch weiter", so Schwarz.

Unsicherheit und Angst vor der Zukunft
Heike Fiesel und Richard Speidel von der Agentur für Arbeit Ulm, Angelika Schleicher aus dem Büro des Insolvenzverwalters Geiwitz und Rainer Dacke von der Gewerkschaft verdi stellten sich den Fragen der Schlecker-Mitarbeitenden. Diese haben vor allem Angst vor der Zeit nach dem 1. April, wenn das Insolvenz-Verfahren voraussichtlich eröffnet wird. Denn noch ist offen, ob und wie es danach weiter geht.

verdi-Vertreter: "Mitarbeitende bringen seit Jahren Opfer"
verdi-Vertreter Rainer Dacke forderte, die neue Geschäftsleitung von Schlecker müsse ihr Versprechen, für ein besseres Betriebsklima zu sorgen, nun einlösen. "Schon vor der Insolvenz haben viele Kolleginnen und Kollegen bei Schlecker am Limit gerabeitet, mussten rechnen, ob sich die Fahrtkosten zur Arbeit noch lohnen. Von denen nun weitere Opfer zu verlangen, geht nur, wenn diese Opfer etwa beim Gehalt als Darlehen oder für eine befristete Zeit gelten", sagte Dacke.

Schlecker hatte im Januar angekündigt, Insolvenz anmelden zu wollen. Derzeit erhalten die rund 33.000 Mitarbeitenden der Drogeriemarktkette Insolvenzgeld vom Arbeitsamt. Voraussichtlich am 1. April soll das Insolvenverfahren eröfnet werden. Ob es nach diesem Datum weitergeht, ist noch offen.


Der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KDA)

Der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KDA) gehört als Fachdienst der Evangelischen Landeskirche Württemberg zur Evangelischen Akademie Bad Boll. In den vier Prälaturstandorten Heilbronn, Reutlingen, Stuttgart und Ulm sind die Wirtschafts- und Sozialpfarrer des KDA mit jeweils eigenen Schwerpunkten tätig. Sie setzen sich vor allem mit Fragen und Problemen aus der Arbeitswelt auseinander, organisieren Veranstaltungen und Tagungen, besuchen und begleiten Unternehmen und Betriebe, halten Kontakt mit Arbeitnehmern, Arbeitgebern, Gewerkschaften und Verbänden.

www.kda-wue.de

Medienberichte zur Veranstaltung:

SWR Fernsehen

Schwäbische Zeitung

Südwest Presse

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