Baden-Württemberg als Leitmarkt für Ressourceneffizienz

Landesumweltminister Untersteller: Sparsamer Umgang mit Rohstoffen zentrale Herausforderung

Franz Untersteller in der Evangelischen Akademie Bad Boll Foto: Korf

Bad Boll – „Wir wollen Baden-Württemberg zum Leitmarkt für ressourceneffiziente Technologien machen. Dazu müssen wir die-se Technologien nicht nur herstellen und exportieren, sondern auch als erste einsetzen.“ Das sagte Franz Untersteller, Umweltminister von Baden-Württemberg, am heutigen Samstag in der Evangelischen Akademie Bad Boll. „Baden-Württemberg als rohstoffarmes, technologieorientiertes Bundesland bekommt sonst mittelfristig ein Problem.“

Acht Millionen Euro für Forschungsprogramm

Der Minister diskutierte zum Abschluss der zweitägigen Veranstaltung „Unternehmensführung angesichts endlicher Ressourcen“, einer Tagung in der Reihe Evangelische Beiträge zur Sozialen Marktwirtschaft , in der Akademie mit den Teilnehmenden, Mitveranstalter war der Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer in Deutschland e.V. (AEU).  Untersteller versprach vor rund 40 Unternehmerinnen und Unternehmern, Entwicklung und Ausbau solche Technologien zu fördern. So will die Landesregierung 2012 ein Programm starten, das die Forschung für neue Energiespeicher mit rund acht Millionen Euro unterstützt.

"Industrieländer haben ethisch-moralische Verantwortung"

Untersteller sagte, ein effizienter Umgang mit Ressourcen sei eine der herausragenden Zukunftsfragen. „Immer mehr Rohstoffen werden aus immer schwerer zugänglichen Lagerstätten abgebaut, die ökologischen Risiken steigen. In Entwicklungsländern, in denen die Richtlinien zum Umweltschutz weniger streng sind, drohen durch den Abbau von Rohstoffen erhebliche ökologische Schäden.“ Auch die Energiewende könne nur mit mehr Ressour-ceneffizienz erreicht werden. Die westliche Welt dürfe sich nicht damit zufrieden geben, Rohstoffe für ihre Bedürfnisse zu sichern, sondern müsse auch an die Konsequenzen in anderen Regionen der Erde denken. „Wir haben hier als Industrieländer eine ethisch-moralische Verantwortung.“

BDI-Vertreter: Keine von oben verordneten Instrumente

Zuvor hatte Dr. Alexander Kessler von der Brüsseler Vertretung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) die Ressourcenstrategie der EU-Kommission vorgestellt. Diese räume dem effizienten Umgang mit Rohstoffen und natürlichen Ressourcen wie Wasser, Boden und Luft ebenfalls hohe Priorität ein. In der Wirtschatstrategie „EU 2020“ spiele das Thema eine wichtige Rolle. Die EU wolle zunächst Indikatoren entwickeln, um Ressour-ceneffizienz zu messen. „Es richtig, dass die EU etwas unternimmt, denn Umwelt- und Ressourcenprobleme machen vor nationalen Grenzen nicht halt“, sagte Kessler, „aber über die Instrumente und Wege müssen wir intensiv diskutieren.“ Von oben nach unten verordnete Instrumente seien nicht der richtige Weg.

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