Minister Winfried Hermann: „Kein Artenschutz für Premiumautos“

Winfried Hermann (© Evangelische Akademie Bad Boll, Reinhard Becker)

Bad Boll. Baden-Württemberg soll Pionierland für nachhaltige Mobilität werden und nachhaltige Entwicklungen auch exportieren, sagte Minister Winfried Hermann auf der Tagung „Wenn möglich, bitte wenden! Zur Zukunft der Mobilität“ am 23. Januar 2015 in der Evangelischen Akademie. In seinem einführenden Beitrag verwies er auf die Strategien der 5 Vs: vermeiden, verlagern, verbessern, vernetzen des Verkehrs und Vorbildfunktion. Einen Artenschutz für Premiumautos gäbe es nicht, aber es müssten 400 000 Arbeitsplätze gesichert werden.
Wie eine nachhaltige Mobilität aussehen könnte, wurde in wissenschaftlichen Szenarien für Deutschland entworfen. Positive Zukunftsbilder müssten diskutiert und transportiert werden, sonst würden die Veränderungen, die zur Senkung der Treibhausgasemissionen und zur Minderung von Ressourcenverbrauch, Lärm- und Schadstoffbelastung dringend nötig seien, nur als Verzicht oder Einschränkung wahrgenommen. Tatsächlich sei ein Gewinn an Lebensqualität erreichbar. Innovative Perspektiven wurden vor allem in der Vernetzung gesehen: E-Carsharing auf Basis erneuerbarer Energien verbunden mit Fahrrädern, Pedelecs und öffentlichem Verkehr mit entsprechenden Versorgungsnetzwerken. Hierfür gebe es bereits gute Beispiele, aber auch einen großen Bedarf an Weiterentwicklung und Umsetzung.
Umstritten auf der Tagung war das Thema Restriktionen für den Individualverkehr, wie es etwa für mehr städtischen Raum und eine andere Mobilität – wie gezeigt am Beispiel Kopenhagen – nötig wäre.

Neben technischen Innovationen und Mobilitätsdienstleistungen fand die Frage großes Interesse, wie eine Mehrheit in der Gesellschaft für eine neue Mobilitätskultur zu gewinnen sei. Wichtig seien Anreize: leicht zugängliche, bequeme, transparente Angebote im öffentlichen Verkehr, aber auch Taktverdichtung und größere Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. Der Leitende Direktor Wirtschaft und Infrastruktur des Verbands Region Stuttgart, Dr. Jürgen Wurmthaler, fasste das Ziel für den Verband Region Stuttgart zusammen: Den ÖPNV mehr individualisieren und den Individualverkehr mehr koordinieren.

In der Debatte um nötige politische Rahmenbedingungen wurde die Forderung nach einer entsprechenden Finanzierung gestellt, aber auch die Notwendigkeit betont, in Baden-Württemberg zunächst überhaupt die vorhandene Infrastruktur zu sanieren.

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