Bad Boller Hebammentage 2019

09:00

Ankunft, Einchecken

bei Kaffee, Tee und Butterbrezel

09:30

Begrüßung

PD Dr. Anja Reichert-Schick, Studienleiterin, Evangelische Akademie Bad Boll

Jutta Eichenauer, 1. Vorsitzende Hebammenverband Baden-Württemberg e.V.

09:45

Vitamin D: Physiologie und Prophylaxe

Ist der Mensch nördlich der Alpen ein Fremdling, der von Tabletten abhängig ist, um gesund überleben zu können? Was sagen Natur, die uralte Evolution und die vergleichsweise junge kulturelle Entwicklung zu dieser Frage, wenn es um das „Lichthormon“ Vitamin D geht? Warum geben wir dies unseren Neugeborenen im ersten Jahr und im zweiten Winter und nehmen es manchmal selber?

Dr. Till Reckert, Kinder- und Jugendarzt

1,3 Fortbildungsstunden (Wochenbett, Beratung, Risikomanagement)

11:15

S3 Leitlinie Sectio - 1 Jahr danach

Der Wert des Gebärens. Existiert er? Geht es um mehr, als um Mütter und Kinder, die die Geburt gesund überleben? Was halten wir denjenigen entgegen, die das Gebären als unsicher, als anachronistisch, schlichtweg als Auslaufmodel betrachten? Mit unserem inneren „Frauenwissen“ und mit unserem Respekt vor der Urgewalt des Gebärens, unserer Liebe zu den Menschen an einem ganz heraus gehobenen Punkt ihres Lebens, stehen wir ein für das, was wir unter Geburtshilfe verstehen. Sehnsüchtig haben wir gewartet auf diese Leitlinie, die unsere Position stärkt, die Frauen auch wieder bestärkt. Eine Leitlinie, die Vorurteilen Fakten entgegensetzt und die es schwerer macht, den leichten Weg zu gehen. Diese Leitlinie ist der erste Wurf, wir warten auf die Leitlinie zu Spontangeburt – und dann darauf, was politisch, was strukturell passiert, um diese Leitlinie auch umzusetzen - damit Menschlichkeit und Zuwendung, Wissen und Erfahrung wieder unsere Geburtshilfe prägen.

Dr. med. Bärbel Basters-Hoffmann, Frauenärztin, Perinatologin, Oberärztin am St. Elisabethenkrankenhaus Lörrach, Perinatalzentrum Level I

1,3 Fortbildungsstunden (Geburt, Risikomanagement)

12:15

Vorstellung der Workshops

12:45

Mittagessen

15:00

Workshops Teil 1

mit Kaffeepause

18:30

Abendessen

19:30

Das Becken in der Schwangerschaft - aller Achtung wert!

Während der Schwangerschaft verändert sich das Becken, was Frauen nur selten bewusst wahrnehmen. Erkennen sie diese Veränderungen, verstehen sie, wie perfekt sich ihr Körper auf die Geburt vorbereitet – eine Erkenntnis, die Frauen Mut machen kann für eine physiologische Geburt. Hier kann originäres Hebammenwissen weiterleben.

Andrea Mora, Hebamme, Heilpraktikerin, MH-Kinaesthetics-Trainerin, Stuttgart

1,3 Fortbildungsstunden (Schwangerschaft, Geburt)

20:30

Fortsetzung des Tages in informeller Runde

08:00

Morgenandacht

08:20

Frühstück

09:00

Workshops Teil 2

mit Kaffeepause

12:30

Mittagessen

14:30

Neues aus der Berufspolitik des Deutschen Hebammenverband e.V.

Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin DHV

0,5 Fortbildungsstunden Politische Bildung

15:00

Wochenbettbetreuung: Zeit für neue Konzepte?

Die zunehmende Gründung von Wochenbettambulanzen steht im Spannungsfeld zwischen der aufsuchenden Wochenbettbetreuung als Alleinstellungsmerkmal der freiberuflich arbeitenden Hebamme und der Suche nach neuen innovativen Konzepten zur flächendeckenden Versorgung von Wöchnerinnen. Handelt es sich hierbei um eine Verwaltung und Etablierung des Mangels oder um neue Wege, die den Bedürfnissen der Frauen gerecht werden können? Die Referentin diskutiert kontrovers die unterschiedlichen Zielsetzungen, Wünsche und Vor- und Nachteile für die Frauen sowie die Hebammen. Dabei lohnt sich der Blick in die Vergangenheit und in andere Länder.

Daniela Erdmann, freiberufliche Hebamme, stellvertretende Vorsitzende des Hebammenverbandes NRW, ehemalige Geschäftsführerin des Geburtshauses in Köln

1,3 Fortbildungsstunden (Wochenbett, Beratung, Fach- und Methodenkompetenz)

16:00

Kaffee, Tee und Kuchen

16:30

Die Wochenbettambulanz als tragende Idee

Die Suche nach einer Wochenbetthebamme ist für Frauen immer häufiger erfolglos, frustriert die Hebammen und füllt die Arztpraxen. Fünf Kölner Hebammen wollten nicht warten, bis politische Lösungen gefunden werden und haben ein gemeinsames Konzept erarbeitet: Die Eltern kommen seit August 2016 mit ihrem Baby in ihre an eine Elternschule angebundene, mittlerweile etablierte Hebammensprechstunde. Damit dieses möglich wurde, mussten Rahmenbedingungen geschaffen, Strukturen gefunden und neue Arbeitsweisen entwickelt werden. Über die bisherigen Erfahrungen und die Möglichkeiten der Weiterentwicklung berichtet die Referentin.

Heidi Bernard, freiberufliche Hebamme aus dem Team der „Neuen Kölner Elternschule“, Fortbildungsbeauftragte im Hebammenverband NRW

1,3 Fortbildungsstunden (Wochenbett, Fach- und Methodenkompetenz)

17:30

Wie konnte das passieren?

Ergebnisse aus dem BMG Gutachten zu geburtshilflichen Schadensfällen

Fast immer geht es gut, manchmal hakt es ein wenig, und sehr selten kommt es zu schwerwiegenden Schäden… die Geburtshilfe ist ein vermintes Gebiet. Wenn etwas schief gegangen ist, müssen wir uns der Frage stellen, ob wir das hätten erkennen, verbessern oder verhindern können. Dazu dürfen wir nicht nach Schuld(igen) suchen, sondern nach Ursachen. Ein Expertengremium hat sich im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums mit geburtshilflichen Schadensfällen in Deutschland befasst. Einige Kernaussagen des Gutachtens werden in diesem Vortrag vorgestellt.

Irina Beckedorf, BQS Institut für Qualität und Patientensicherheit, Hamburg

1,3 Fortbildungsstunden (Geburt, Risikomanagement)

20:00

Fest mit Abendessen und Rahmenprogramm

08:00

Morgenandacht

08:15

Frühstück

09:00

Ernährung in der Schwangerschaft

Ausgewogen und genussvoll essen ist angesagt. Und wie steht‘s mit der Notwendigkeit von Supplementen? Was braucht die Schwangere mit Gestationsdiabetes? Wissenschaftlich begründet und praxistauglich wird diesen und anderen aktuellen Fragen Raum gegeben.

Brigitte Neumann, Diplom-Ökotrophologin

1,3 Fortbildungsstunden (Schwangerschaft)

10:30

B-Streptokokken - Die Sicht des Pädiaters

Die Bedeutung von B- Streptokokken für Neugeborene mit Blick auf die early - und die late - onset Sepsis wird ausgeführt. Unter Einbeziehung von Fallbeispielen werden Risikofaktoren, prophylaktische Maßnahmen, Symptome, Komplikationen und die Therapie vorgestellt. Dabei werden auch die Aspekte für eine optimierte Zusammenarbeit der Berufsgruppen in diesem Problemfeld angesprochen.

Dr. Thomas Strahleck, Oberarzt Neonatologie, Klinikum Stuttgart, Olgahospital

1,3 Fortbildungsstunden (Schwangerschaft, Risikomanagement)

11:30

Psychische Störungen in Schwangerschaft und Wochenbett

In der Literatur werden 3 Formen der psychischen Störungen im Wochenbett unterschieden: der Baby Blues (postpartale affektive Dysphorie, »Heultage«), die Wochenbettdepression und die postpartale Psychose. Studien zeigen eine zweistellige Zahl depressiver Verstimmtheiten in der Schwangerschaft, die u.a. Einfluss auf die Geburt nehmen. Verschiedenste Faktoren werden als Ursache der Störungen diskutiert, die allgemein angenommene Genese durch Hormonveränderungen konnte nicht einheitlich nachgewiesen werden. Es ist daher wichtig darüber nachzudenken, ob nicht dieser Problemkreis über die Regelversorgung mehr Beachtung finden sollte.

Prof. Dr. Harald Abele, stellvertretender Ärztlicher Direktor Geburtshilfe, Universitätsklinikum Tübingen

1,3 Fortbildungsstunden (Schwangerschaft, Risikomanagement)

12:30

Rückblick-Ausblick-Abschied-Reisesegen

13:00

Mittagessen und Ende der Tagung