23.10. - 24.10.2020, Evangelische Akademie Bad Boll

Im Islam leben und sterben wir alle?

Goethe und der Islam - unerwartete Entdeckungen im Werk eines Klassikers

Welches Verhältnis hatte der größte deutsche Dichter zur Welt des Orients und des Islams? Kann die Antwort Impulse für heute geben? 1814 studiert Goethe die Übersetzung des „Diwan“ aus der Feder eines großen persischen Poeten. Zwischen beiden entspannt sich ein Dialog. Goethe begibt sich auf eine intensive geistige Reise, verfasst Studien zum Koran, zur Biographie des Propheten und zu den Sitten des Islam. Sein „West-östlicher Divan“ (1819) ist Dokument eines interreligiösen Dialogs – ein Modell, das bis heute unerreicht ist. Wie kann gegenwärtig ein ähnlich fruchtbarer Dialog entstehen?

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Thema

"Im Islam leben und sterben wir alle", heißt es in einem Vierzeiler bei Goethe. Und in einer persönlichen Äußerung lehnt Goethe es nicht ab, „selber ein Muselmann zu sein“.
Was also steckt hinter solchen Sätzen?

Lassen Sie uns gemeinsam erkunden, was Goethe bewegt hat.

Welches Verhältnis hatte der größte deutsche Dichter zur Welt des Orients und des Islams, das uns auch heute inspirieren könnte?

So viel ist klar: 1814 bekommt Goethe die deutsche Übersetzung des „Diwans“ eines großen persischen Poeten in die Hand. Sie stammt von Mohammed Schemsedin, der den Ehrentitel „Hafis“ trägt, ein Mensch also, der den Koran auswendig kennt.
Es entspannt sich ein einzigartiger Dialog zwischen Goethe und diesem persischen Muslim, der seinen Niederschlag in einer der größten Dichtungen deutscher Sprache gefunden hat: in Goethes „West-östlichem Divan“ (1819).

Intensiv wie nie zuvor begibt sich Goethe auf eine geistige Reise und vertieft seine Studien zum Koran, zur Biographie des Propheten, zu Sitten und Traditionen des Islam und auch zu den großen persischen Dichtern.
Sein „Divan“ ist das Dokument eines interkulturellen und interreligiösen Dialogs, modellartig, ohne bis heute eingelöst zu sein.

Lassen Sie uns Wege eines fruchtbaren Dialogs erkunden.


Herzliche Einladung in die Evangelische Akademie Bad Boll!

Claudia Schmengler und Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel

Programm

Freitag, 23. Oktober 2020

09:00

Ankommen bei einem Brezelimbiss im Café Heuss

09:30

Einstimmung und Begrüßung

Claudia Schmengler

09:45

Nachdenken über das Goethe-Hafis-Denkmal in Weimar (2000)

10:30

Der frühe Goethe (1770-1773)
Goethes Koran-Exzerpte und sein Entwurf zu einer "Mahomet"-Tragödie
Teil 1

Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel

11:00

Pause

11:15

Der frühe Goethe (1770-1773)
Entwurf einer "Mahomet"-Tragödie
Teil 2

Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel

12:30

Mittagessen

Zeit zum Spazierengehen, Entspannen

14:30

Kaffee, Tee und Kuchen

15:00

Einführung in Goethes "West-östlichen Divan" (1819)
Ausgewählte Texte zu islamischen Motiven I

Lektüren und Interpretation

Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel

18:30

Orientalisches Abendessen
im Symposion

19:30

"Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen"

Musikalisch-literarisches Soiree zum "West-östlichen Divan"

Lesung: Irmgard Lersch und Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel

Musik: Ehsan Hejri (Santur) und Farzad Djamali (Daf)

21:00

Ausklang im Café Heuss
Zeit für Austausch und Gespräche

Samstag, 24. Oktober 2020

08:00

Morgenimpuls in der Kapelle

Claudia Schmengler

08:20

Frühstück

Bitte räumen Sie Ihr Zimmer bis Programmbeginn!

09:15

Ausgewählte "Divan"-Texte zu islamischen Motiven II

Lektüre und Interpretationen

Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel

10:30

Kaffeepause im Café Heuss

11:00

Welchen "Islam" meint Goethe?

Die Bedeutung seines "Divan" für den interkulturellen und interreligiösen Dialog heute

Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel

12:00

Abschlussrunde

12:30

Mittagessen

und Ende der Tagung

Referierende

Leitung

Steinle Peter Steinle Peter
Studienleiterin

Referentinnen/Referenten

Farzad Djamali
aus dem Iran, Musiker, lebt in Stuttgart

Ehsan Hejri
aus dem Iran, studierte 8 Jahre klassische, persische Musik, Komponist von fusion music, lebt in Stuttgart

Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel
Vorstand des Deutsch-Ostasiatischen Wissenschafts-Forums (DOAW) der Universität Tübingen

OSRin i.R. Irmgard Lersch
Autorin von Textbüchern, Tübingen

Abendveranstaltung:

Gerne können Sie als Abendgast an der Musikalisch-literarischen Soiree teilnehmen.
Eintritt 18,00 € (Anmeldung per E-Mail an erika.beckert@ev-akademie-boll.de)

Weitere Infos

Tagungsnummer

541020

Anmeldeschluss

16.10.2020

Zielgruppen

Alle an Literatur und interreligiösem Dialog Interessierte, Deutsch- und Religionslehrer_innen, Pfarrer_innen, Menschen mit christlichem oder muslimischem Glauben

Veranstalter

Evangelische Akademie Bad Boll

Ort

Evangelische Akademie Bad Boll

Preis

- bei Unterbringung im Einzelzimmer 209,20 €
- bei Unterbringung im Zweibettzimmer 191,90 €
- ohne Übernachtung/Frühstück 143,80 €

Frühbucherrabatt
Bei Buchung bis 30. Mai 2020
reduzieren sich die Preise um
20,00 €.

Schwerpunkttagung

  • Auf der Suche nach verbindlichen und verbindenden Werten
    Ethische Reflexion stärken in Lebenswissenschaften und Medizin

Themengebiete

  • Religion, Kirche, Theologie
  • Gesellschaft, Staat, Recht

Hinweis:

Bitte bringen Sie als Textgrundlage unbedingt eine "Divan"-Ausgabe mit.
Vorschlag: Reclam-Studienausgabe von Miachel Knaupp (1999)

Bitte bringen Sie ebenso eine Bibel und einen Koran mit.

Kontakt

Erika Beckert

Tagungsorganisatorin

E-Mail an: erika.beckert@ev-akademie-boll.de

Tel.: 07164 79-211

Archiv

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Kontakt

Steinle Peter

Steinle Peter

Studienleiterin

E-Mail an: Steinle Peter

Tel.: 07164 79-242

Das Bild zeigt ein Portraitbild.

Erika Beckert

Tagungsorganisatorin

E-Mail an: Erika Beckert

Tel.: 07164 79-211

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  • Auf der Suche nach verbindlichen und verbindenden Werten
    Ethische Reflexion stärken in Lebenswissenschaften und Medizin

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