Damenwahl statt Eva-Prinzip: ­Frauen in Kirche und Regionalpolitik

Gleich zwei Frauennetzwerke, an deren Gründung die Akademie beteiligt war, feiern in diesem Jahr einen runden Geburtstag.

Zum fünften Mal ist in diesem Jahr das »Forum zur Förderung von Frauen in der Kirche« in der Evangelischen Akademie Bad Boll zu Gast (10. Febr.). Selbstbewusst haben die Organisatorinnen das Treffen unter das Motto »Damenwahl« gestellt. Damit spielen sie einerseits auf die bevorstehenden Wahlen zu Synode und Kirchengemeinderat an, andererseits auf die Tatsache, dass Frauen in der Kirche die Mehrheit bilden - zumindest was den Anteil der Beschäftigten und ehrenamtlich Tätigen betrifft. »Frauen haben die Wahl«, heißt es folglich im Programm, das beim diesjährigen Treffen vor allem um die Frage kreist, wie bei den Kirchenwahlen am wirksamsten Fraueninteressen zur Geltung gebracht werden können. Ziele der Netzwerkerinnen sind, Chancengleichheit und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf den Weg zu ebnen, Frauen für verantwortungsvolle Aufgaben zu gewinnen und sie in dieser Position zu unterstützen, aber auch mitzureden, wenn angesichts knapper werdender Ressourcen in der Landeskirche über Prioritäten entschieden wird (Mehr Infos/Anmeldung).

Zehn Jahre liegt die Vereinsgründung des »FrauenRatschlags Region Stuttgart« zurück. Mit dieser Initiative wollten und wollen sich Fachfrauen aus den verschiedensten Arbeitsbereichen in ein Politikfeld einmischen, über das in der Öffentlichkeit wenig Debatten geführt werden: Die Regionalpolitik. Dass es gute Gründe gibt, sich in diesem Kontext mit frauenpolitischen Perspektiven zu Wort zu melden, hat der FrauenRatschlag in seiner Geschichte durchaus deutlich gemacht. Inzwischen hat das Regionalparlament die Forderung übernommen, die wohnortnahe Versorgung zu fördern statt auf Supermärkte auf der grünen Wiese zu setzen. Das kommt Frauen, die oft kein Auto haben, aber auch Alten und Jugendlichen zugute. Die Stuttgarter Verkehrsbetriebe ließen sich vom FrauenRatschlag anregen, ihre Tarife zu ändern und dem Frauenalltag anzupassen, der durch eine Verkoppelung vieler Wege und Fahrtunterbrechungen gekennzeichnet ist. Aktiv ist der FrauenRatschlag beim Thema Stadtentwicklung und Siedlungspolitik: Großprojekten wie der neuen Messe am Stuttgarter Flughafen oder dem Bahnprojekt Stuttgart 21 stehen die Regional-Expertinnen kritisch gegenüber. Sie fordern Frauen bei Planungs- und Entscheidungsprozessen stärker zu beteiligen. Das diesjährige Jubiläum feiern sie mit einem Ratschlag über Wandel und Kontinuität im Feminismus der letzten Jahrzehnte (am 2./3. Febr.). Angeregt von Thea Dorns Buch "Die neue F-Klasse" nehmen engagierte Frauen aus der Region Stellung zu den Themen Emanzipation, Feminismus und Frauensolidarität, anschließend sollen Schlussfolgerungen für die Zukunft des FrauenRatschlags gezogen werden (Mehr Infos/Anmeldung).

Um Bestandaufnahme und Ausblick in Bezug auf Frauenbewegung und Frauenrolle(n) geht es auch auf der Tagung »Entlässt die Emanzipation ihre Töchter?« Den Tagungstermin 16./17. Juni sollte sich vormerken, wer mit diskutieren möchte, ob die Emanzipation einem »Eva-Prinzip« geopfert wird oder ob es nicht gerade jetzt darauf ankommt mit Jasmin Tabatabei zu sagen: »Selbstverständlich bin ich Feministin!« (Mehr Infos/Anmeldung)

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