Klimaschutz als Investition für Kommunen

Akademie-Tagung zeigt: Ausbau erneuerbarer Energien ist keine Kostenfalle, sondern schafft Arbeitsplätze und Wettbewerbsvorteile.

Foto: Andreas Hermsdorf / pixelio.de

Der Ausbau erneuerbarer Energien ist für Kommunen und Regionen keine Kostenfalle, sondern eine Investition, die Arbeitsplätze und Wettbewerbsvorteile schafft. Das betonte Klaus Pavel, Landrat des Ostalbkreises, auf der Tagung „Wir können alles – auch 100 Prozent - Regionale Wertschöpfung als Leitbild des Klimaschutzes in der Evangelischen Akademie Bad Boll. 60 Experten und Interessierte kamen zu der Veranstaltung am 5. März in die Akademie, um sich mit den Potenzialen erneuerbarer Energien zu beschäftigen.

Ostalbkreis setzt auf Ausbau erneuerbarer Energien

Der Ostalbkreis hat 2010 beschlossen, bis zum Jahr 2025 die Hälfte seines Energie- und Wärmebedarfs aus regenerativen Quellen zu decken. Bei einer effizienten Nutzung halten es die Experten vor Ort sogar für denkbar, künftig Strom und Wärme komplett aus erneuerbaren Energie zu beziehen. „Es waren vor allem die ökonomischen und beschäftigungspolitischen Argumente, die den Aalener Kreistag überzeugt haben“, berichtet Pavel. 

Dass Klimaschutz kein reiner Kostenfaktor, sondern eine Investition in die regionale Wirtschaftskraft ist, unterstrich auch Martin Unfried, Dozent für europäische Umweltpolitik in Maastricht. Bis zu einer halben Milliarde Euro gingen dem Ostalbkreis pro Jahr verloren, weil Geld für Heizöl, Erdgas und Strom an Konzerne außerhalb der Region fließe, rechnete der Experte vor.

74 Kommunen und Regionen auf dem Weg zur 100-Prozent-Gemeinde

Diese  Argumente überzeugen immer mehr Kommunen in Deutschland. Nach Angaben von Kathrin Müller vom Kompetenznetzwerk dezentrale Energietechnologien in Kassel  haben sich 74 Kommunen und Regionen in Deutschland auf den Weg gemacht, um künftig 100 Prozent ihres Energiebedarf aus regenerativen Quellen zu decken, darunter neben dem Ostalbkreis Freiburg, Fürstenfeldbruck und die Region Bodensee-Hegau. Weitere 39 Gemein-den und Regionen haben sich dem Ziel verschrieben und sind gerade in der Startphase.

Den Weg zum 100-Prozent-Ziel müssen auch die Bürger und lokale Wirtschaft mitgehen. Ein Modell dazu sind regionale Energiegenossenschaften, in denen sich die Bürger am Ausbau der erneuerbaren Energien beteiligen, mit bestimmen und vom Erfolg profitieren. Auch der von der Landesregierung seit kurzem forcierte Ausbau von Windrädern findet Akzeptanz: „Wenn es klare Zielperspektiven gibt, die Ästhetik ansprechend ist und wir die Bürger in Planung und Finanzierung mit einbeziehen“, so Pavel.

Mehr Förderung vom Land gefordert

Das Land wünscht sich solche regionalen Vorreiter, das betonte Gregor Stephani vom Umwelt- und Verkehrsministerium in Stuttgart: Gerade die neuen Pläne zum Ausbau der Windenergie könnten nur gemeinsam vorangetrieben werden. Das Land will die Windenergie von derzeit etwa 350 auf 2500 Anlagen ausbauen. 2010 wurden acht Anlagen gebaut. 2010 wurden acht Anlagen gebaut. Klaus Pavel begrüßt diese Initiative, fordert aber finanzielle Unterstützung vom Land, vor allem für die Energieagenturen der Kreise. „Sonst bleibt es bei Absichterklärungen“, so Pavel.

Tagungs-Bericht in der taz

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