Sonnenstrom vom Akademiedach

Die Ökumenische Energiegenossenschaft hat ihr erstes Projekt in Betrieb genommen

Foto: Peter Wabitsch

Seit dem 15. Dezember 2009 wird auf dem Südflügel-Neubau der Evangelischen Akademie Bad Boll Solarstrom produziert. Montiert wurde die Anlage mit einer Leistung von 31,2 kW/peak am 9. Dezember. Die Solarmodule und ihre Installation wurden finanziert durch das Engagement von 90 Privatpersonen in Höhe von rund 120.000 Euro.
Die Ökumenische Energiegenossenschaft eG iG als Betreiberin der Anlage wurde im November 2009 mit dem Ziel gegründet, das große Potenzial bisher ungenutzter Dachflächen im Bereich kirchlicher Einrichtungen, etwa bei Heimen, Tagungsstätten, Verwaltungsgebäuden und Krankenhäusern für eine nachhaltige energetische Nutzung zu erschließen. Unter der Leitung von Kirchenrat i.R. Ernst-Ludwig Vatter (Vorsitzender des Aufsichtsrates) und Jobst Kraus (Vorstandsvorsitzender) will die Genossenschaft Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen dabei unterstützen, aktiv eigene Wege in eine umwelt- und sozialverträgliche Energieerzeugung zu beschreiten und zu finanzieren. Das kirchliche Motto »Die Schöpfung bewahren« soll auch in diesem Punkt praktische Auswirkungen haben.
Der Bedarf dafür ist groß. So wird allein der jährliche Strombedarf der Südwestkirchen (katholische und evangelische Kirchen in Baden-Württemberg) nach einem Artikel in der Frankfurter Rundschau vom Februar 2009 auf 500 Millionen kWh geschätzt.
Eine Genossenschaft wurde gegründet, um möglichst vielen Menschen eine Beteiligung an erneuerbarer Energiegewinnung bei kirchlichen Liegenschaften anzubieten. Langfristig ist auch an eine Investition in andere erneuerbare Energieträger wie Wasser- und Windkraft sowie Biomasse gedacht. Zur Verwirklichung dieser Vorhaben bietet die Rechtsform der Genossenschaft gute Voraussetzungen:
- Sie steht allen interessierten Menschen, Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen offen.
Auch denen, die nur einen kleinen Beitrag leisten können.
- Sie verkörpert das demokratische Prinzip. Jedes Mitglied besitzt, unabhängig von der Höhe seines finanziellen Engagements, eine Stimme in der Generalversammlung.
- Die Mindesteinlage in der Ökumenischen Energiegenossenschaft beträgt 100 Euro.
Und: wer dringend sein Geld dann doch wieder benötigt erhält mit einer Frist von maximal einem Jahr seine Anteile in voller Höhe wieder zurück.
Nachdem die Photovoltaik-Anlage auf dem Akademiedach jetzt Strom ins Netz liefert halten die Genossenschaftler Ausschau nach weiteren Projekten. Auch neue Mitgliedern sind ihnen willkommen. Da die Weltklimakonferenz in Kopenhagen nach ihrer Ansicht enttäuschend endete, komme es jetzt um so mehr auf die Bürgerinnen und Bürger an, um »vom Reden zum Tun« zu kommen. Dies erklärte Erhard Eppler als einer der Schirmherren der Genossenschaft. Die Politik müsse nicht nur mit Forderungen nach mehr Klimaschutz und entsprechenden Rahmenbedingungen, sondern auch mit »Klima-Taten« konfrontiert werden. (Peter Wabitsch)
Weitere Informationen:
www.oekumenische-energiegenossenschaft.de
info@oekumenische-energiegenossenschaft.de

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